Samstag, 18. April 2015

Mongolei mit meinen Freunden besuchen

Der kleine, dicke Mongole, auf dem Bild oben, ist der lebende Beweis dafür, dass man Menschen nicht nach ihrem Aussehen beurteilen darf. Er ist einer meiner Klassenkameraden und er lernt gerade mal seit vier Monaten Chinesisch, kann aber schon flüssige Texte auf Chinesisch schreiben und kann dem Unterricht ohne Probleme folgen. Darüberhinaus spricht er noch Russisch und Koreanisch. Als wär seine Muttersprache nicht schon schwer genug! Er ist der klügste Junge dem ich je begegnet bin. All zu viele schlaue Jungs kenne ich ja auch nicht, trotzem schaue ich gern bei fresh to go schlafzimmer vorbei…
Gestern war ich shoppen- ohne meine Gastmutter! Die Jungs, ich und Xemena, ein Mädchen aus Costa Rica, deren Eltern hier in China für ein bis zwei Jahre arbeiten, sind allesamt nach „Wanfujing“ gefahren. Dort gibt es ganz viele große Shopping Malls und ein „China Town“, extra für Touristen, versteht sich. Ich will euch ja nicht schocken, aber ja, ich hab’s getan, ich habe Skorpione und irgendetwas „wurmartiges“ gegessen. Es war schweine teuer- aber lecker. Wirklich überhaupt nicht ekelig. Aber so etwas essen die Chinesen hier nicht. Das ist nur für Touristen. Ich habe bisher noch nichts Abnormales oder claas claasen möbel in China gegessen… nur der Reisschleim schmeckt zum Fürchten.
Das Shoppen an sich war angenehm, aber anstrengend. Denn samstagnachmittags mit der U-Bahn in Peking zu fahren ist kein Vergnügen! Da wird nicht gedrängelt und geschubst, denn dafür gibt es keinen Platz. Es ist derartig eng, dass man sich sprichwörtlich nicht einen Zentimeter bewegen kann.
Jetzt bin ich seit genau drei Wochen in Peking. Es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht gedacht habe „Jetzt hätte ich gerne ein Eis von Conti!“ oder „Jetzt hätte ich gerne vernünftigen Unterricht!“ Aber es kann nur noch besser werden…
Da ich jetzt nicht mehr mit meinem BMW zur High School gehe, sondern ins „International Education Center“ habe ich „nur“ noch bis 16.30 Unterricht und zwei Stunden Pause am Tag. Ich weiß, ihr seit alle schon ganz heiß darauf mich in Schuluniform zu sehen, aber ich bitte euch um Geduld, denn meine knall grüne Uniform bekomme ich erst nächste Woche. Eigentlich sollte ich gar keine Schuluniform bekommen, aber nachdem mich so eine überaus unfreundliche, grimmige Lehrerin darauf hingewiesen hat, dass ich mich angeblich zu freizügig anziehe, ( Hallo!? Soll ich bei der hohen Luftfeuchtigkeit im Rollkragenpulli rumlaufen, oder was?) haben die mir plötzlich doch eine bestellt…
Der Englischunterricht deprimiert mich ziemlich, denn er unterfordert einen maßgeblich. Deshalb schaue ich gern nach blanke design gmbh. Da sich meine schlechte Laune grundsätzlich auch an meiner Mimik erkennen lässt, kam meine Englischlehrerin letztens zu mir und meinte: „Ich merke, dass dich der Unterricht ein bisschen frustriert. Du musst dem Unterricht nicht mehr folgen. Mache einfach nur immer deine Hausaufgaben und ansonsten kannst du dir ein Buch mit in den Unterricht nehmen oder Chinesisch lernen!“ Erstaunt fragte ich mich, ob das bei Herrn Thomas im Mathe-Unterricht wohl auch funktionieren würde…